Digitale Stadtführung für Blaubeuren

Bis zu 400 Gruppenführungen werden jährlich bei der Tourist Information Blaubeuren gebucht. Kleinere Gruppen und Individualreisende können sich am Sonntag den Offenen Stadtführungen anschließen. Wer diesen Termin verpasst, kann künftig Sehenswürdigkeiten der Stadt auf eigene Faust mit der digitalen Stadtführung die Blautopfstadt entdecken - und das 24 Stunden und sieben Tage die Woche.

An 15 Stationen, die alle durch einen Sitzquader mit Logo und QR-Code markiert sind, erzählen Blaubeurer Frauen und Männer in kurzen Audiobeiträgen aus ihrem Leben. Die „Schöne Lau“ und Höhlenforscher Andi Kücha präsentieren sich sogar in einem kurzen Video. Zu Wort kommen unter anderem eine Weberin, eine Gerberin und eine Müllerin, das Blaumännle, Matthäus Alber, Oberamtsrichter Dodel und natürlich ein Mönch. Mit Olympiasieger Dieter Baumann und dem Blaubeurer Künstler Dieter Gassebner geben zwei Zeitgenossen einen Einblick auf ihre Sicht von Blaubeuren. Ergänzt werden die Audios durch Bilder und weiterführende Infotexte, die allesamt mit Smartphone oder Tablet ganz einfach vor Ort erlebt werden können.
Angestoßen und finanziert wurde die digitale Stadtführung vom Tourismusverein Blaubeuren e.V., der hierfür einen mittleren 5-stelligen Betrag in die Hand nahm. Der Verein legte Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Blaubeuren. Professionell unterstützt wurden sie durch Saint Elmo‘s Tourismusmarketing aus Wien. Mit der digitalen Stadtführung entstand so in verschiedenen Workshops ein Gästeleitsystem, wurden Zielgruppen definiert und unter der Vielzahl der Angebote die für Blaubeuren passende WebApp ausgesucht. Stefanie Dispan, Leiterin der Tourist Information und gleichzeitig Vorsitzende des Tourismusvereins war Bindeglied und Projektleiterin: „Ein digitales Angebot war überfällig und dieses Produkt ist nicht nur für Auswärtige interessant – auch Einheimische können hier Neues entdecken! Genial war die Zusammenarbeit mit vielen lokalen Akteuren, wie beispielsweise Radio Sunray FM, bei denen wir die Hörtexte aufnehmen durften. Fotograf Ralf Hinz sorgte für die passenden Fotos mit den Protagonistinnen und Protagonisten und der städtische Bauhof arbeitete die Sitzquader um. Die Zusammenarbeit hat mit allen Spaß gemacht. Fast schade, dass wir jetzt fertig sind. Wobei bei Veränderungen, und die wird es ja in der Stadt zwangsläufig geben, die WebApp immer wieder angepasst werden kann und muss.“

Auch Bürgermeister Jörg Seibold hat die Tour schon ausprobiert: „Amüsant, welche Adekdote Amtsrichter Dodel über den Zapfen-Lude zum Besten gibt oder wie toll der Stadtbader dichten kann. Beim Tourismusverein Blaubeuren, allen Akteuren und allen die im Hintergrund mitgeholfen haben, kann ich mich nur ganz herzlich bedanken.“ Von der WebApp erhofft er sich eine Lenkfunktion für die Gäste und eine Entzerrung an den Hauptsehenswürdigkeiten. „Wir bieten den Gästen einen guten Grund die ganze Stadt zu erkunden und nicht nur an den Blautopf zu gehen“.

Je nachdem wieviel Zeit man sich lässt, schafft man die rund 2000 Meter des Rundgangs in gut einer Stunde. Den Rundgang zu unterbrechen oder in Etappen abzulaufen ist auch kein Problem, da an jeder Station man mittels QR-Codes wieder direkt in die Tour einsteigen kann. „Wir haben auch den Stadtpark in die Tour eingebunden – damit schaffen wir einen Gegenpol zum Städtle, an dem man sich auch mal entspannen kann. Wir hoffen, so stark frequente Streckenabschnitte etwas zu entlasten“ ergänzt Bernhard Rieger, Sachgebietsleiter Tourismus von der Stadtverwaltung. Wer die Stadtführung ausprobieren möchte startet am besten im Herzen der Stadt, auf dem Kirchplatz direkt vor der Tourist Information mit einer Hörprobe der „Archäologin“ und dem „Steinzeitfreak“.

Weitere Informationen gibt es unter: www.blaubeuren.de