Schäferei und Wacholderheiden
Was wäre die Alb ohne ihre Schafe? Vermutlich ein dichter Buchenwald. Ihre würzig duftenden Wacholderheiden, uralte Kulturlandschaften, einzigartig in Baden-Württemberg und von archaischer Schönheit, würden ohne die vierbeinigen Rasenmäher im Nu zuwachsen.
Seit Jahrhunderten knabbern die wolligen Landschaftspfleger hier Gräser und junge Triebe. Nur die stacheligen Wacholderbüsche schmecken ihnen nicht. Ihr Appetit erhält zugleich eines der artenreichsten Ökosysteme Europas, Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Silberdistel, Enzian und Zauneidechse lassen grüßen. Bis heute ziehen viele Wanderschäfer – in Begleitung von Hund und Esel – über die sonnigen Albweiden. Die Tradition der Schäferei hat auch eines der schönsten Volksfeste der Region hervorgebracht: Alle zwei Jahre feiern die Schäfer beim Uracher Schäferlauf mit bunten Trachten, Tanz, Festumzug und dem legendären Wettlauf um die Schäferkrone ihre Zunft.
Der Herr der Schafe
Gerhard Stotz ist Schäfer in vierter Generation. Mit seinen Herden zieht er durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb – und unterstützt so die Artenvielfalt.