Weitsicht und Ruhe

Der Albsteig (HW1)

Der Albsteig macht den Kopf frei. Die Welt ist hier wie stummgeschaltet, schnell liegt der Alltag hinter einem. Und vor einem tauchen immer wieder derart überwältigende Panoramen auf, dass das Herz vor Freude hüpft. 

Manchmal begegnet man stundenlang keiner Menschenseele, durchstreift allein die weiten Fluren oder den dichten Wald, nur begleitet vom Murmeln eines wilden Bachs oder dem Hämmern eines Spechts. Ganz allmählich wechseln die Landschaftsbilder wie die Natur, von lieblich über wild bis zu rau und wieder zurück.

Eine Extremerfahrung ist eine Wanderung auf dem Albsteig eher nicht – stattdessen erfährt man hier Kontemplation und Naturgenuss, Ausgleich und Entschleunigung. Allerdings darf man die Alb auch nicht unterschätzen, es geht reichlich rauf und runter, ganz ohne Muskelziepen kommen hier auch geübte Wanderer nicht davon. Manchmal ist sogar ein bisschen Mut gefragt beim stetigen Blick von der Albtraufkante. Wer sich traut und den Blick schweifen lässt, wird immer wieder mit einem phänomenalen Weitblick belohnt.

Langweilig wird es beim Wandern auf dem Albsteig nie, zu viele sehenswerte Orte und geschichtsträchtige Plätze, imposante Burgen und geheimnisvolle Höhlen liegen am Wegrand. Für diese kleinen Abstecher und Abenteuer sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, genau wie für ein ausgedehntes Mittagessen, für Schwätzchen mit Wirten, Schäfern und Wanderbegegnungen. Mit freiem Kopf wandert es sich am besten - ob bei Touren auf einzelnen Tagesetappen oder beim ausgedehnten Weitwanderurlaub. Beides kann man auf dem Albsteig mit allen Sinnen erleben.