
Wolfgang Koller, der Leiter des Amtes für Kreisentwicklung, und Landrat Heiner Scheffold präsentieren die neue Sonderbriefmarke © Landratsamt Alb-Donau-Kreis.
© Landratsamt Alb-Donau-Kreis„Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb zählen zu den ältesten und bedeutendsten Zeugnissen der menschlichen Kreativität und Ausdruckskraft. Das UNESCO-Welterbe mit seinen sechs Fundorten im Ach- und Lonetal und den zahlreichen filigranen Kunstwerken gibt einen beeindruckenden Einblick in die menschliche Geschichte von vor 40.000 Jahren. Es ist großartig, dass dieser historischen Bedeutung nun mit einer Sonderbriefmarke Rechnung getragen wird“, freut sich Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises und aktueller Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung.
Rund 50 Sondermarken gibt das Bundesfinanzministerium jährlich zu verschiedenen Themen heraus, die die deutsche Kultur und Geschichte widerspiegeln. Nun erhält das Welterbe erstmals eine solche öffentliche Sichtbarkeit. Die Briefmarke zeigt eine Auswahl der ältesten figürlichen Kunstwerke und der ältesten Musikinstrumente der Welt: die weltberühmte „Venus vom Hohle Fels“, das Pferdchen, den Wasservogel und eine der ältesten bekannten Flöten.
Die Marke wird als Briefmarkenblock ausgegeben. Dadurch bietet der umliegende Bogenrand zusätzlich Platz für die Abbildung einer Vielzahl an weiteren hochkarätigen Funden, seien es Tierfiguren, wie das Mammut vom Vogelherd, Menschendarstellungen, Mischwesen, wie der Löwenmensch, Musikinstrumente oder Schmuck. Zudem sind Briefmarkenblöcke deutlich seltener als Einzelmarken und damit für Sammler und Briefmarkenliebhaber interessanter. Gestaltet wurde das Motiv von Prof. Sandra Hoffmann Robbiani aus Bern.
Die Briefmarke wird ab dem 8. Mai mit einem Wert von 95 Cent ausgegeben und ist in den Postfilialen oder über den Online-Shop der Deutschen Post erhältlich. Die Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung hatte den Themenvorschlag beim Ministerium eingereicht.
Starke Impulse durch den Welterbefonds Baden-Württemberg
Auch strukturell geht es beim Thema Welterbe voran: Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg hat im Rahmen des Koalitionsvertrags den Welterbefonds Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Damit unterstützt das Land alle sieben UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg – mit jährlich bis zu 150.000 Euro Projektmitteln plus 50.000 Euro Pauschale pro Stätte. Die Förderquote beträgt 80 Prozent, sodass 20 Prozent durch Eigenmittel erbracht werden müssen.
„Ich bedanke mich im Namen der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen sowie dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart für diese wichtige finanzielle Unterstützung unseres gemeinsamen Welterbes. Dies ist nicht nur ein Ausdruck politischer Wertschätzung, sondern auch eine Anerkennung der kontinuierlichen Zusammenarbeit von Verwaltung, Wissenschaft und Ehrenamt“, sagt Landrat Heiner Scheffold.
Welterbe als Motor für Tourismus und regionale Identität
Die Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb gehört zu den ältesten Zeugnissen menschlicher Kreativität weltweit. Dass diese einzigartigen Funde nun durch eine Briefmarke gewürdigt und durch gezielte Fördermaßnahmen weiter erschlossen werden, zeigt den hohen Stellenwert, den das Erbe mittlerweile einnimmt.
„Das Welterbe ist nicht nur Teil unserer Geschichte, sondern auch identitätsstiftend für die Region. Es verbindet Menschen, schafft Bewusstsein für unsere kulturellen Wurzeln und ist zugleich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Tourismus. Wir setzen alles daran, das Welterbe für Gäste wie Einheimische erlebbar zu machen – wissenschaftlich fundiert, nachhaltig gestaltet und mit einem hohen Anspruch an Qualität in der Vermittlung“, so Scheffold.
Bildhinweis: Wolfgang Koller, der Leiter des Amtes für Kreisentwicklung, und Landrat Heiner Scheffold präsentieren die neue Sonderbriefmarke © Landratsamt Alb-Donau-Kreis
Hintergrund: Vor 40.000 Jahren schufen Eiszeitkünstler auf der Schwäbischen Alb in den Höhlen des Ach- und Lonetals bei Ulm die ersten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit. Nirgendwo auf der ganzen Welt wurden bisher ältere vergleichbare Kunstgegenstände und Musikinstrumente gefunden. Im Juli 2017 verlieh die UNESCO sechs Höhlen und den umliegenden Landschaften im Ach- und Lonetal den Titel UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“.
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Julia Metzmann
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