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Sanierung des Blautopf-Areals

13. August 2024

Ab August 2024 wird das gesamte Areal rund um den Blautopf in Blaubeuren aufwendig saniert. Dadurch wird das beliebte touristische Ausflugsziel für längere Zeit nicht begehbar sein.

Pressemitteilung der Stadt Blaubeuren

© Stadt Blaubeuren

Die Vorgeschichte: Bürgerbeteiligung und europaweiter Wettbewerb

Das Blautopf-Areal ist sowohl in seiner Funktionalität als auch in der Erscheinung bereits vor einiger Zeit in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat der Stadt Blaubeuren entschied sich daher schon 2016 für eine Umgestaltung des Areals. Nach einer städtebaulichen Bestandsaufnahme sowie der Identifizierung der Gestaltungs- und Nutzungsanforderungen wurden in einem Beteiligungsprozess von November 2016 bis Juli 2017 Ideen und Anliegen der Bürgerschaft gesammelt. 2019 wurde das Projekt ins Sanierungs-programm der Stadt aufgenommen, 2021 ein europaweiter städtebaulicher Ideen- und Realisierungs-wettbewerb durchgeführt. Der Zuschlag ging nach Ulm – an das Landschaftsarchitekturbüro „silands“ und das Stadtplanungsbüro „Stemshorn Kopp“ in Kooperation mit dem Ingenieurbüro Wassermüller.

Auf Basis des Wettbewerbsentwurfs wurde eine detaillierte Planung erarbeitet. Dabei wurden geologische Bedingungen genauso geprüft wie rechtliche Auflagen. Die Anliegen der anwohnenden Bürgerschaft wurden ebenso mitbedacht wie die umfangreichen Auflagen des Naturschutzes. Hier arbeitet das Projektteam der Stadt eng mit dem Bündnis für Artenvielfalt zusammen, in dem sich u. a. BUND, NABU und Schwäbischer Albverein engagieren.

Die Ziele: Werterhalt, Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit

Ziel der Sanierung und Modernisierung ist einerseits die Steigerung der Attraktivität des Areals für unse-re Touristen sowie die Bewohnerinnen und Bewohner Blaubeurens, andererseits der Erhalt der zum Teil denkmalgeschützten Bausubstanz sowie rein pragmatische Erfordernisse wie beispielsweise die Ge-währleistung von Barrierefreiheit. Auch Sicherheitsaspekte spielen bei der Sanierung eine wichtige Rolle. Bürgermeister Jörg Seibold fasst es so zusammen: „Unser Ziel ist es, im direkten Umfeld der Quelle das zu bewahren, was bewahrenswert ist und das zu schützen, was schützenswert ist. Es soll aber eben auch das geändert werden, was nicht oder nicht mehr funktioniert.“

Das Projekt: Vier Jahre Sanierung in 12 Bauabschnitten

Der Sanierungsplan für das Blautopf-Areal umfasst 12 Bauabschnitte, die vom Umbau des Cafés und der historischen Hammerschmiede über die Sanierung des Rundweges bis zum Neubau der „Blaubrücke“ reichen. Mit der Planungs- und Vorbereitungsphase sowie ersten Baumfällarbeiten ist das Projekt bereits seit Anfang diesen Jahres im Gange. Der Abschluss der letzten Bauabschnitte ist für Ende 2028 angesetzt.

Warum dauert die Sanierung so lange? „Das ist eine Mammutaufgabe“, erklärt die Dipl.-Ing. Architektin Manuela Irlwek, Projektleiterin der Sanierung. „Schon die Baumfällarbeiten mussten mit Hilfe eines Helikopters durchgeführt werden, da das Gelände rund um den Blautopf so unwegsam ist. Das Blautopfareal liegt sowohl natur- als auch stadtnah, das sorgt für einige Herausforderungen. Wir müssen Laich- und Brutzeiten berücksichtigen und während des ganzen Projekts die Durchfahrt von Rettungswagen ge-währleisten und auch für die ungehinderte Zufahrt der Anwohnenden sorgen. Deshalb sanieren wir gut geplant, aber eben Schritt für Schritt.“

Die Perspektiven: Tourismusalternativen und Aussicht auf den Blautopf

Ausflügler und Touristen müssen während diesen vier Jahren auf andere Aktivitäten in Blaubeuren aus-weichen: Von Beginn der Bauarbeiten am 15. August 2024 an bis Ende 2028 ist das Blautopfareal für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Glücklicherweise hat Blaubeuren noch mehr Sehenswürdigkeiten als den Blautopf zu bieten. Das Urgeschichtliche Museum (urmu) beispielsweise beherbergt mit der „Venus vom Hohle Fels“ das älteste figürliche Kunstwerk der Menschheit sowie die ältesten Musikinstrumente der Welt. Die Flöten aus Mammu-telfenbein und Gänsegeierknochen wurden in den Höhlen des Achtals geborgen, die seit 2017 als UNESCO-Welterbe geschützt sind. Zudem gehört zu Blaubeuren auch eine sehenswerte Klosteranlage, deren Ursprung bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Der doppelflügelige Hochaltar aus dem Jahr 1494 und sein Chorgestühl sind als bedeutende Werke der spätgotischen deutschen Schnitzkunst anerkannt. Ein besonderes Kleinod ist das einzige in Deutschland erhaltene „Badhaus der Mönche“, das zugleich als Heimatmuseum der Stadt Blaubeuren dient. Darüber hinaus hält die Umgebung zahlreiche Radtouren, Wanderwege und Kletterfelsen für Ausflügler und Sportbegeisterte bereit.

Gute Aussichten für Blautopfinteressierte gibt es trotz Sperrung des Areals: Aktuell wird die Möglichkeit geprüft, ab September eine Aussichtsplattform zu errichten, die den Blick auf den Blautopf aus bislang ungesehener Perspektive bietet – von oben.

Pressekontakt

Julia Metzmann

Julia Metzmann

Referentin Presse / Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 (0) 7125 / 93 930 – 24
E-Mail: metzmann@schwaebischealb.de