
Seilschaft-Wanderer am Albtrauf bei Geislingen an der Steige-Türkheim.
© Schwäbische Alb Tourismus, Fotograf: Miriam GairingDie Zahl der Einsätze von Rettungskräften aufgrund von alpinen Notsituationen stieg zuletzt stark an. Häufige Ursache: Personen, die in steilem Gelände abrutschen oder an ausgesetzten Felspassagen das Gleichgewicht verlieren. Gerade seit Beginn der Corona-Pandemie suchen immer mehr Ungeübte die Schwäbische Alb auf und unterschätzen dabei oft die alpinen Gefahren der Region.
Aus diesem Grund einigten sich der Schwäbische Alb Tourismus (SAT) und die Ordnungsbehörden auf eine ab sofort gültige Pflicht zum Wandern in Seilschaften in besonders gefährlichen Gebieten. Stichprobenartig werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tourismusverbandes die Einhaltung der Vorschrift kontrollieren. Dieser Beschluss erleichtert auch die Arbeit der Bergwacht Baden-Württemberg und ihrer Ortsgruppen, in denen viele engagierte Ehrenamtliche arbeiten.
Ausschlaggebender Grund für den einschneidenden Schritt sind massive Sicherheitsbedenken: „Betrachtet man die geografischen Begebenheiten und stellt man diese den zuletzt steigenden Zahlen an Einsätzen der Rettungskräfte gegenüber, wird offensichtlich, dass Handlungsbedarf erforderlich ist.“, so der Geschäftsführer des SAT, Louis Schumann. „Die alpinen Gefahren, nicht zuletzt durch bemooste und nach Regenfällen rutschige Felsen und Wege in unserem Gebiet sind nicht zu unterschätzen.“
Die durchschnittliche Hangneigung aller Albtraufhänge von Ellwangen bis Tuttlingen beträgt 35 Grad, manche Felsen sind bis zu 100 Meter hoch. Entlang der „blauen Mauer“, wie der Albtrauf in einem Gedicht Eduard Mörikes bezeichnet wird, verlaufen viele bekannte Wanderwege und auch schmale Pfade in sehr felsigem und abschüssigem Gebiet.
Empfohlen wird neben dem sachgerechten Anseilen aller Mitglieder der Wandergruppe auch das Tragen von handelsüblichen Kletterhelmen, um sich gegen die Gefahr des Steinschlags zu schützen. Beim Alleinwandern ist darauf zu achten, sich an Bäumen und Kletterhaken zu sichern. Ein digitales Vortrags- und Workshopprogramm zu Knotentechniken und Verhaltensregeln soll in den kommenden Wochen erarbeitet werden.
In Zeiten der Corona-Pandemie erscheint die neue Regelung doppelt sinnvoll: Da der empfohlene Abstand zwischen zwei Seilschaftsmitgliedern je nach Größe der Seilschaft bei mehreren Metern liegt, werden die geltenden Abstandsregeln gut eingehalten.
In den kommenden Tagen wird auf der Facebookseite des Schwäbische Alb Tourismus über wichtige Neuigkeiten rund um die neue Regelung berichtet werden.
→ Link zur Facebookseite des SAT: facebook.com/schwaebische.alb.tourismus
Pressekontakt

Julia Metzmann
Referentin PR / Öffentlichkeitsarbeit
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