Von Mammutelfenbein und Rentierjägern

"Schwer atmend kehren die Eiszeitjäger heim. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Sie haben große Beute gemacht. Teile mehrerer Mammuts tragen sie in ihrem Gepäck. Entsprechend groß ist die Freude bei den zurückgebliebenen Stammesangehörigen. Sie bereiten ihren Jägern einen stürmischen Empfang."

Diese Szene könnte sich vor ca. 40.000 Jahren, also mitten in der letzten Eiszeit, im Gebiet der Schwäbischen Alb abgespielt haben.

Ein neues Lebewesen war auf der Alb erschienen, von dem man noch viel hören sollte: der Mensch. Seine Hinterlassenschaften aus der letzten Eiszeit werden noch heute auf der Alb gefunden. Mit ihren Höhlen verfügt sie über weltweit einzigartige Archive der Kulturgeschichte. Aus Mammutelfenbein und Tierknochen schufen die frühen Menschen Figuren und Musikinstrumente - die ältesten Kunst- und Musikobjekte der Menschheit.
Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt ähnelten damals dem heutigen Lappland: Eine endlose Kältesteppe erstreckte sich bis zum Horizont. Nur Überlebenskünstler wie Flechten und Gräser sowie zwergwüchsige Sträucher und Bäumchen überlebten die eiskalten Winter. Einige wenige dieser Pflanzenarten wie der Frühlingsenzian konnten die Jahrtausende hindurch bis heute auf der Alb überdauern. Tierarten wie Mammut, Wollnashorn, Bison, Wildpferd und Rentier lebten damals auf der Alb und wurden intensiv vom Menschen gejagt: Am Petersfels bei Engen wurden Knochenfunden zufolge Tausende von Rentieren in eine Talengstelle gehetzt und erlegt!